Ersatz einer Pumpe im Pumpwerk Burgerriet
Das Werk der Linthebene-Melioration umfasst sieben Pumpanlagen mit insgesamt 21 Pumpen. Da in jedem Pumpwerk mindestens zwei Pumpen installiert sind, kann sichergestellt werden, dass die Pumpwerke auch dann noch funktionstüchtig bleiben, wenn mal eine Pumpe ausfällt. Ein solcher Fall ist kürzlich im Pumpwerk Burgerriet eingetroffen. Eine der drei Pumpen hatte einen technischen Defekt und musste ersetzt werden (Foto oben). Obwohl der Ausfall in eine regenreiche Periode fiel, konnten die angeschlossenen Kanäle und Drainagen mit den anderen Pumpen weiterhin ordnungsgemäss abgepumpt werden.
Unsere leistungsstärksten Pumpen stehen in den drei Grosspumpwerken PW Uznach, PW Grynau und PW Tuggen. Sie bewältigen jeweils zwischen 400 und 3'100 l/s und stammen grösstenteils aus den 1950er Jahren. Dank regelmässiger Wartung und periodischer Revision leisten diese altgedienten Pumpen auch heute noch zuverlässig ihren Dienst (Foto unten).
Schulungstag «Böschungspflege»
Im Rahmen seiner Biodiversitätsstrategie hat der Kanton St. Gallen ein Umweltbüro beauftragt, mehrere Böschungen der LM zu untersuchen und alternative Mähregimes zu testen. Nach dreijähriger Versuchsphase wurden mehrere Handlungsempfehlungen formuliert. Kürzlich wurden diese Vorschläge den Mitarbeitern der LM vorgestellt und direkt vor Ort besprochen.
Es zeigt sich, dass der von der Werkgruppe praktizierte Unterhalt grossmehrheitlich zu guten Wiesenbeständen geführt hat. So werden die Böschungen schon seit jeher konsequent mit Messerbalken geschnitten, was die Tierwelt schont und eine futterbauliche Nutzung des Grünguts ermöglicht. Der zweimalige Schnitt drängt nicht nur die Neophyten zurück, sondern fördert auch die Entwicklung von ökologisch hochwertigen Magerwiesen.
Die Referenten orten hingegen noch Verbesserungspotential im unteren Böschungsbereich. Der sogenannte Ufersaum bietet der Tierwelt Struktur und sorgt für Beschattung der Wasserfläche. Die Schulungsteilnehmer zeigen sich bereit, vorgeschlagene Optimierungsmöglichkeiten zu testen.
Als eher negatives Beispiel wurde der vor 10 Jahren ausgebaute Schwaderaugraben in Reichenburg besucht. Am Gefällsknick wird offensichtlich, dass das verfolgte Konzept mit Niederwasserrinne, Störsteinen und Vertiefungen nur bei genügendem Gefälle wunschgemäss funktioniert. Im unteren, flachen Gerinneabschnitt jedoch verlandet die Sohle stark. In der schwierig pflegbaren Böschung kommt artenarmes Schilfröhricht auf, das ein Hindernis für die Längsvernetzung von wassergebundenen Tieren darstellen kann. Die Vertiefungen wachsen mit Rohrkolben zu und werden zu Rückstaubereichen.
Der Schulungstag hat somit zu Erkenntnissen geführt, die sowohl im laufenden Gewässerunterhalt, als auch für künftige Revitalisierungen von praktischem Nutzen sind.
Zur Unterstützung und Entlastung der Geschäftsleitung suchen wir eine/n
Wasserbauingenieur/-in 60 - 100%
Folgende Aufgaben fallen in den Verantwortungsbereich dieser neu geschaffenen Stelle: Überwachung des Zustandes der offenen Kanäle, Planung und Leitung der Unterhalts-, Erneuerungs- und Revitalisierungsarbeiten an Gewässern, Ausschreibung von Drittaufträgen entsprechend der Submissionsgesetzgebung, Weiterentwicklung des GIS-basierten Verzeichnisses der Werkanlagen, Vorbereitung und Kontrolle von Anschlussbewilligungen. Nach Ihrer Einarbeitung übernehmen Sie auch die Verantwortung für unsere sieben Pumpwerke.
Sie verfügen über einen Abschluss als Bau-, Umwelt- oder Kulturingenieur/in ETH/FH oder eine vergleichbare Hochschulausbildung. Ökologische Anliegen sind für Sie eine Selbstverständlichkeit. Wenn Sie Freude am Arbeiten in einem sich stark im Umbruch befindenden Umfeld haben und auch den vielseitigen Umgang mit Grundeigentümern, Bewirtschaftern, Behörden und Auftragnehmern schätzen, dann gehören Sie zur Personengruppe, die wir ansprechen.
Stellenantritt nach Vereinbarung. Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (wie Lebenslauf, Zeugnissen, Referenzen, Foto) richten Sie bitte an die Linthebene-Melioration, Technische Leitung, Stichwort „Wasserbauingenieur/in“, Postfach 67, 8730 Uznach.
Für Auskünfte stehen Ihnen Stephan Hauser, Leiter (Tel 055 285 97 97) und Beda Romer, Leiter-Stv. (Tel 055 285 97 93), gerne zur Verfügung.
Prävention gegen Biberschäden
Der Biber ist stark auf dem Vormarsch. Seine Population hat sich im Kanton St. Gallen innerhalb von 10 Jahren mehr als verfünffacht. Auf der Suche nach freien Revieren stösst er auch in neue Gebiete vor. In der Linthebene sind erst wenige Reviere entlang der Linth bekannt. Die Meliorationsgewässer wurden bisher nur selten besucht. Einzig am Kanal F, der parallel zum Rechten Hintergraben verläuft, finden sich einige Hinweise in Form von Frassspuren an Weidenruten.
Die Freude über dieses interessante Tier ist nicht überall gleich gross. Bei den Unterhaltspflichtigen von Kanälen wird die Ausbreitung des Gewässerbewohners häufig kritisch betrachtet. Von der Rheinebene, wo sich der Biber schon länger wohl fühlt, ist bekannt, dass nebst Entwässerungsanlagen auch Naturschutzflächen beeinträchtigt werden können. So werden beispielsweise Bäume angeknabbert, die einst mit grossem Aufwand aufgezogen wurden.
Kürzlich hat ein Biber an der Alten Linth erstmals eine grössere Pappel auf unserem Gebiet gefällt. Um die benachbarten landschaftsprägenden Bäume zu schützen, wurden vorsorglich flexible Gitter um die Stämme gewickelt. Eine Massnahme, die je nach Entwicklung der Biberaktivitäten künftig auch an anderen Kanälen zum Einsatz kommen könnte.
Strassensanierungen 2024 abgeschlossen
Im Kanton St. Gallen konnte die letzte Jahresetappe des bewilligten Strassenunterhaltprogramms erfolgreich abgeschlossen werden. Zwischen Februar und Mai 2024 wurden in diesem Rahmen drei Kiesstrassen und zwei Asphaltstrassen mit einer Gesamtlänge von 3.5 km saniert.
Aufgrund des frühen Vegetationsbeginns konnten die Belagsarbeiten an der Böschstrasse und an der Grafenaustrasse (beide Kaltbrunn) erst nach dem ersten Schnitt ausgeführt werden. Die Kiesstrassen General-Hotze-Weg (Schänis), Klettenseekanalstrasse und Grynaustrasse (beide Benken) wurden bereits Mitte März mit einer neuen Verschleissschicht versehen. Trotz mehrwöchiger Sperrung zur Aushärtung konnten diese Strassen rechtzeitig auf den ersten Schnitt hin für den Verkehr geöffnet werden.
Unterhalt am Steinenbachkanal
Die Linthebene-Melioration ist Eigentümerin des Steinenbachkanals im Abschnitt zwischen dem Bahnübergang Uznach und der Mündung in den Rechten Hintergraben. Bei Hochwasser läuft hier der Bach bordvoll und droht die umliegenden Bauten zu überfluten. Im Jahr 2022 kam es nach einem Sommergewitter gar zu Überschwemmungen bis zum Bahnhof Uznach. Um die vorhandene Abflusskapazität des Gerinnes zu erhalten, entfernt unsere Werkgruppe in regelmässigen Abständen die angelandeten Sedimente auf den Böschungen. Zur Schonung von Flora und Fauna dürfen diese Unterhaltseingriffe jeweils nur auf kurzen Teilabschnitten erfolgen.
Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der steilen Böschungen stellt der Steinenbachkanal eine besondere Herausforderung für unsere Maschinisten dar. Aktuell wird der schwierigste Unterhaltsabschnitt ausgeführt; im Bereich des Unterwerks Grynau befindet sich nämlich der Arealzaun direkt auf der Böschungsoberkante. Hier befördert der eingesetzte Schreitbagger das Material über den hohen Zaun auf den bereitstehenden Kipper, welcher dann das Material über das Axpo-Areal abführt.
100 Jahre Firmentreue
Ende 2023 konnten vier Mitarbeiter der Linthebene-Melioration ein seltenes Jubiläum feiern: Kurt Landolt (40 Jahre), Hans Kühne (35 Jahre), Martin Eberhard (15 Jahre) und Anton Knobel (10 Jahre) haben dem Werk zusammen 100 Jahre treue Dienste geleistet. Bei Wind und Wetter, Hitze und Staub haben die vier Mitarbeiter permanent am Unterhalt der weitläufigen und vielfältigen Werkanlagen mitgearbeitet und dafür gesorgt, dass diese funktionsfähig geblieben sind.
Verwaltungskommission und Werkleitung danken den vier Jubilaren herzlich für ihr Engagement und hoffen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Unsere Organisation wird 60jährig
Die Melioration in der Linthebene wurde grösstenteils in den Jahren 1940 bis 1964 realisiert. Nach Abschluss der Bauarbeiten ging es darum, den Erhalt der umfangreichen Werkanlagen langfristig und einheitlich zu sichern. Die Grundlage dafür wurde mit dem Bundesgesetz vom 4. Oktober 1963 geschaffen. Darin wurde die Linthebene-Melioration als eidgenössisches Werk festgelegt, das die Aufgabe hatte, die Werkanlagen «zu unterhalten und nötigenfalls zu ergänzen sowie die angemessene Nutzung des Bodens im Perimeter zu fördern …». Das Gesetz trat am 1. September 1964 in Kraft und wurde per Ende 1996 durch die bis heute geltende interkantonale Vereinbarung (Konkordat) abgelöst. Das Bundesgesetz legte somit vor 60 Jahren den Grundstein für die heutige Linthebene-Melioration.